Seit dem Schuljahr 2021/22 wird das Fach „Informatik“ in NRW- Schulen verpflichtend in den Klassen 5 und 6 unterrichtet. So findet das Leben im digitalen Raum auch seinen Platz an der GSF.
„Wenn wir Jugendliche befähigen und ermutigen wollen, die digitale Zukunft mitzugestalten, brauchen sie mehr als die Fähigkeiten, ein Smartphone zu bedienen, eine App zu installieren oder Online-Spiele zu spielen“, erklärt die zuständige Pädagogin Annegret Brehmen-Baumann.
Die GSF-Lehrerin qualifizierte sich selbst in einem einjährigen Zertifizierungskurs als Medienkoordinatorin an der Gesamtschule. „Sie müssen eigene Ideen und Interessen einbringen und umsetzen können.“ Dabei helfen soll ein zweitägiges Camp „Digitale Zukunft zum Selbermachen“, gefördert und finanziell unterstützt durch die RAG-Stiftung.
Lösungswege selbst finden
35 Teilnehmer folgten der Einladung, die Plätze waren schnell gefüllt. Besonders erfreulich, dass auch 15 Schülerinnen ihre Begeisterung für das Programmieren und Entwickeln eines Spiels oder die Erstellung einer Webseite zeigten.
Drei erfahrene Technik-Coaches von der „Code + Design-Initiative“ der Berliner Code-Universität unterstützten die Bemühungen der jungen Leute bei der Umsetzung und Verwirklichung von Softwareprojekten.
In entspannter Atmosphäre halfen die Experten bei Problemen, gaben Tipps, jedoch keine Lösungen: „Den Weg soll jeder selbst finden.“
Coach Johannes brachte seine Erfahrung von mehreren bereits von ihm mitgestalteten Camps ein und fand lobende Worte für die Gruppe: „Sehr gutes Niveau, alle sind engagiert.“ Er hat bereits einige Talente entdeckt: „Da preschen zwei, drei deutlich voraus, aber ich muss allen ein Lob aussprechen.“
Clara freute sich über ihre Fortschritte: „Ich habe mich immer gefragt, wie dass funktioniert. Jetzt mache ich das selbst, das ist sooo cool.“
IPads als Werkzeug benutzen
Vermittelt wurden Kenntnisse über das Webdesign mit HTML und CSS sowie im Gamebereich mit „Godot“.
Schulleiter Klaus de Vries sieht in der Medienerziehung einen wichtigen Baustein für die Zukunft. „Wir sind sehr gut mit IPads ausgestattet, da sollen die Bediener auch lernen, die Geräte als Arbeitswerkzeuge zu benutzen.“ Deshalb bietet sich das RAG-Projekt als Unterstützung perfekt an.
„Es ist wichtig zu wissen, wo Gefahren lauern, Persönlichkeitsrechte und Daten gefährdet sind, dabei wird der Unterricht ebenfalls helfen“, ergänzt Annegret Brehmen-Baumann. Angst, dass welche abspringen, hat sie nicht: „Die haben nun reingeschnuppert und wissen, wie toll die digitale Welt ist.“
Im März schließt sich ein weiteres Camp an, diesmal über vier Tage. Geeignet ist das Konzept ebenso für Einsteiger wie Fortgeschrittene. „Ich hoffe, wir sind wieder dabei“, wünschte sich die Pädagogin.
(Hellweger Anzeiger, vom 31-01-22)