„Eine neue Schule würde man heutzutage genau so aufsetzen“, sagt Verena Verspohl begeistert beim Gang durch die Räume der Gesamtschule Fröndenberg. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadt präsentiert die neue Schulleitung, was sich in den vergangenen Wochen in der Schule getan hat.
Bereits seit einigen Jahren wird die Gesamtschule Fröndenberg nach dem Cluster-Prinzip umgebaut. Das bedeutet, dass jeder Jahrgang seinen ganz eignen Bereich hat, in dem es Aufenthaltsräume und beispielsweise auch ein Lehrerzimmer gibt. Alle Klassenräume sind durch kleine Fenster miteinander verbunden und auch neben der Tür gibt es eine Glasscheibe, durch die sich in den Flur und umgekehrt schauen lässt.
Ganz zu Beginn gab es an diesem Konzept von einigen Seiten viel Kritik“, erinnert sich Bürgermeisterin Sabina Müller. „Ich bin aber sehr stolz, dass wir den Mut gehabt haben, es dennoch umzusetzen.“
Weg von der „Flurschule“
Die Transformation von einer „Flurschule“ hin zur neuen pädagogischen Bauweise ist in der Gesamtschule Fröndenberg nun fast abgeschlossen. „Wir haben in den Sommerferien das letzte Jahrgangscluster umgebaut und sind nun fast fertig“, sagt Architektin Sabine Bensmann-Wagner.
Eigentlich habe man sich wie in den vergangenen Jahren vorgenommen, dass –passend zum Schulstart – die Schüler bereits jetzt in den neuen Klassenräumen lernen können. „Das hat von 2018 bis 2022 auch jedes Jahr geklappt“, erinnert sich Bensmann-Wagner.
In diesem Jahr habe es allerdings unter anderem bei den Ausschreibungen einige Probleme gegeben. „Es ist, denke ich, auch der Weltpolitik geschuldet. Viele Firmen sind nicht ganz greifbar“, so Bensmann-Wagner. Trotzdem sei man mit dem Fortschritt zufrieden und gehe davon aus, dass ab Ende September auch das letzte Cluster fertig ist.
Digitale Tafeln und Notrufsystem
Dann wird es in allen Klassenräumen eine moderne Ausstattung mit digitalen Tafeln, Sonnenschutz und einem Notrufsystem geben. Mit dem „Panik-Knopf“, können Lehrer im Notfall die Verwaltung der Schule benachrichtigen. Auch viel Licht und helle Farben sorgen für den modernen Look.
Neben den Klassenräumen sind auch Aufenthaltsräume, Toiletten und Technikräume sind in jedem Cluster zu finden. „Ich finde es toll, dass die Stadt Fröndenberg das so umgesetzt hat“, sagt Verena Verspohl. „Es ist eben auch der Bereich, in dem die Schüler ein Jahr lang wohnen. Da soll man sich auch wohlfühlen.“
Besonders die Glas-Elemente zwischen den Räumen und zum Flur hin seien ihrer Meinung nach entscheidend. „Es öffnet den Unterricht und zeigt Transparenz. Das schafft einfach eine andere Situation, natürlich auch im Lehrerzimmer“, so die Schulleiterin.
Nicht nur im Cluster, sondern auch im Büro der Schulleitung hat sich in den Ferien einiges getan. Nicht nur ist Verena Verspohl als neue Schulleitung eingezogen, auch der Boden wurde ausgetauscht. „Das war Herrn de Vries sehr wichtig, hier war früher ja so ein Teppichboden drin“, erklärt Architektin Sabine Bensmann-Wagner.
Dieser sei optisch und auch aus hygienischen Gründen nicht mehr zeitgemäß gewesen. Nun schmückt ein neuer Rapsboden das Büro. „Das erste, was viele gesagt haben, als sie in mein Büro gekommen sind, war: ‚Was für ein schöner Boden‘“, erzählt Verena Verspohl. „Das ist also durchaus etwas, was im Vergleich zu früher auffällt.“
Gesamtkosten von 11,5 Millionen Euro
Neben den Jahrgangsclustern ist auch an vielen anderen Stellen in der Gesamtschule bereits einiges passiert und auch noch geplant. Zuletzt wurde Anfang des Jahres beispielsweise eine neue Teestube eröffnet.
Im kommenden Jahr ist unter anderem der Umbau des naturwissenschaftlichen Traktes geplant. In den neuen Räumen sollen praxisnahe Experimente möglich sein. Insgesamt plant die Stadt in ihrem Sanierungsplan noch Maßnahmen bis zum Jahr 2027. Die voraussichtlichen Gesamtkosten für die Sanierung der Gesamtschule von 2018 bis 2027 betragen laut Verwaltung rund 11,5 Millionen Euro.
(Hellweger Anzeiger, vom 10.08.23)