Ausprobieren, erleben, in Kontakt treten: Auf der Ausbildungsmesse in der Gesamtschule durften Schüler in viele Berufe hineinschnuppern und sogar mitmachen.
Die wenigsten wissen wohl, wie es im Inneren eines Wasserwerkes zugeht. Rund 500 Jugendliche in Fröndenberg hatten am Dienstag bei der Ausbildungsmesse in der Gesamtschule die Gelegenheit, genau das zu erleben – und zwar digital. Die Stadtwerke Fröndenberg-Wickede ermöglichten mit einer virtuellen Brille einen 360-Grad-Rundgang u.a. durch ein Wasserwerk.
Die Ausbildungsmesse Fröndenberg zeigte sich mit virtuellen Angeboten am Puls der Digitalisierung, setzte aber auch wichtige Akzente im Bereich handwerklicher Berufe, wie die Stadt in einer Pressemitteilung erklärt. Neben den Stadtwerken zeigten unter anderem auch die Messe-Debütanten des Fröndenberger Unternehmens Bongard, was es heißt, am Puls der Zeit zu sein: Das Unternehmen verbindet Computertechnik mit klassischem Handwerk bei der Instandsetzung von Maschinen für die Draht- und Kabelindustrie.
Die neunte Ausbildungsmesse hat unter der Regie der Stadt und in Kooperation mit den Vermittlungspartnern vor Ort mehr als 50 Unternehmen und rund 500 Jugendliche in lockerer Atmosphäre zusammengebracht und einen intensiven Austausch ermöglicht.
In diesem Jahr wartete die Messe mit einem neuen Konzept auf: „Anstatt wie bei den Auflagen zuvor in festen Gruppen den Austausch zwischen Unternehmen und Jugendlichen zu gewährleisten, war der Ablauf nun offener und mit noch mehr Optionen für die Schülerinnen und Schüler gestaltet“, so die Stadt. Dass die Jugendlichen die Stände eigenständig erkunden durften, sei gut angekommen und habe die Atmosphäre aufgewertet.
Die Schüler zeigten sich angetan vom Mitmach-Charakter: Von Bagger fahren, über das Emporhieven im Steiger der Firma Topdeck bis hin zu anschaulichen Erste-Hilfe-Maßnahmen und modernsten Ermittlungstechniken am Messestand des Justizvollzugskrankenhauses reichten die praxisbezogenen Ausstellungsangebote.
Unternehmensvielfalt in Fröndenberg
„Wir haben ein breites Spektrum an Unternehmen vor Ort und in der näheren Umgebung. Diese Vielfalt macht den besonderen Charakter der Ausbildungsmesse Fröndenberg aus“, so die Wirtschaftsförderin und federführende Organisatorin der Veranstaltung Anna Wehrmann.
Entsprechend breit gefächert reichte das Informationsangebot über Betriebe aus Handwerk, Industrie, Produktion, Öffentlicher Verwaltung, Gesundheitswesen und Gastronomie. Erstmals dabei war die Fachhochschule Südwestfalen, die insbesondere für die Oberstufenschüler mit Blick auf Duale Studiumsmöglichkeiten zu einem Anlaufpunkt avancierte.
„Wichtig ist uns, dass die Betriebe mit den jungen Menschen ins Gespräch kommen und zeigen, wie stark der Mittelstand in Fröndenberg ist und wie facettenreich unser Ausbildungs- und Berufsangebot vor Ort ist“, so Bürgermeisterin Sabina Müller, die zusammen mit der neuen GSF-Leiterin Verena Verspohl die Messe eröffnet hatte.
Auch Ronald Kunze, Bürgermeister von Fröndenbergs sächsischer Partnerstadt Hartha, war vor Ort und nahm Impulse für eine vergleichbare Veranstaltung in seiner Stadt mit. „In Fröndenberg und auch in Hartha haben wir viele engagierte und lernwillige Jugendliche. Die Aufgabe ist es, die jungen Menschen so in Arbeit zu bringen, dass sie Spaß daran haben und motiviert bleiben.“
Anna Wehrmann zieht nach der Messe ein positives Fazit: „Die Jugendlichen können hier erste Kontakte für ein Praktikum oder ihren Ausbildungsplatz knüpfen. Und auch die Unternehmen können sich untereinander kennenlernen, loten das Potenzial für Kooperationen aus. Denn wir haben hier vor Ort auch die Möglichkeit der Verbundausbildung und das ist natürlich auch eine schöne Gelegenheit, sich auf der Ausbildungsmesse eben genau darüber auszutauschen.“
(Hellweger Anzeiger, vom 31.08.23)