Der Schulentwicklungsplan, den die Stadt Fröndenberg für die kommenden fünf Jahre und mit Ausblick bis 2032 fortschreiben musste, hat deutlich gemacht: Schülerinnen und Schüler auf den Fröndenberger Schulen zu halten, ist eine Aufgabe, die die Stadtverwaltung unbedingt im Auge behalten sollte. Zum einen gilt es dabei, auf demografische Entwicklungen zu reagieren, zum anderen muss die Attraktivität der Gesamtschule immer wieder aufs neue herausgestellt werden. Zudem könnte die Kooperation der Fröndenberger Kindergärten und Schulen untereinander sowie mit anderen Institutionen verbessert werden. Für solche und viele weitere Aufgaben hat sich die Politik ein Bildungsbüro gewünscht. Die Stadtverwaltung hat nun Möglichkeiten geprüft, wie ein solches eingerichtet werden könnte. Das Ergebnis soll im Schulausschuss am 25. Juni besprochen werden.
Zunächst hatte die Stadt bei Kreis und Land angefragt
Um dem Wunsche der Politik nachzukommen, hatte die Verwaltung zunächst mit dem Kreis Unna und mit dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen geklärt, inwieweit der Einkauf einer Dienstleistung über den Kreis Unna erfolgen, beziehungsweise ein Regionales Bildungsnetzwerk in Kooperation mit dem Land Nordrhein-Westfalen gegründet werden kann.
Mögliche Aufgaben eines Fröndenberger Bildungsbüros auf den Kreis zu übertragen, ist aus Sicht der Kreises nicht sinnvoll, da es zu einer Interessenvermischung zwischen regionalen/kreisweiten und lokalen Aspekten kommen könnte. Denn das bereits bestehende Regionale Bildungsbüro habe die gesamte Bildungsregion im Blick und arbeite primär in von einem Lenkungskreis bestimmten Handlungsfeldern auf Basis einer Kooperationsvereinbarung mit dem Land.
Regionale Bildungsnetzwerke arbeiten auf Kreisebene
Auf Unterstützung von Landesebene kann Fröndenberg ebenfalls nicht bauen: Das Ministerium für Schule und Bildung sehe dazu keine Möglichkeit, weil 2008 die Einrichtung der Regionalen Bildungsnetzwerke vereinbart wurde, in deren Rahmen zwar mit Rücksicht auf die Interessen kreisangehöriger Kommunen, aber eben hauptsächlich auf Kreisebene gearbeitet wurde.
Aus diesem Grund schlägt die Verwaltung vor, eine städtische halbe Stelle einzurichten, die verstärkt auf lokaler Ebene agiert, zunächst auf zwei Jahre befristet ist und eng mit dem Bildungsbüro des Kreises Unna zusammenarbeitet, um Doppelstrukturen zu vermeiden.
Hellweger Anzeiger, vom 23.07.19)