Gestern Schulversager, heute angehender Lehrling

Erste BuS-Klasse der Gesamtschule ermöglicht acht Schülern den Abschluss.

Fröndenberg | Eine abschlussrelevante „Fünf“ in Deutsch hat Maximilian Schneider noch auf dem Zeugnis. Doch es hat gereicht für den BuS-Schüler: Er hat nicht nur seinen Hauptschul-Abschluss, sondern auch eine Lehrstelle in der Tasche. Von Anke Jacobi

Vor einem Jahr hätte das kaum jemand für möglich gehalten. Der 16-Jährige hatte einfach keine Lust mehr auf Schule. Die Note „Mangelhaft“ war gleich viermal auf seinem Zeugnis zu finden. Dann jedoch richtete die Gesamtschule die erste BuS-Klasse ein. Die Abkürzung BuS steht für Betrieb und Schule – ein Konzept, mit dem schulmüde Schüler motiviert und zum Schulabschluss geführt werden sollen. Maximilian Schneider und elf weitere Gesamtschüler ohne Perspektive gingen im vergangenen Jahr an den Start. Acht von ihnen haben nun einen Schulabschluss erlangt.

Neben Maximilian Schneider, der beim Geflügelhof Ostermann eine Ausbildung zum Landwirt absolvieren wird, hat auch Dennis Sonntag eine Lehrstelle bekommen können – als Autolackierer bei der Autolackiererei Gawronski in Hemer. Und auch Ann-Katrin Meyer hat eine Lehrstelle in Aussicht. Zwei mit weniger Vermittlungsglück sind Marco Cichy und Artur Gazenbiler. Sie haben es dafür geschafft, ihren Notendurchschnitt auf „Gut“ bis „Befriedigend“ zu bringen.

Eine Erfolgsbilanz, die sich sehen lassen kann, meint Lehrer Tilo Strozycki-Hertzsch, der die Jugendlichen in diesem Schuljahr begleitet hat. Einfach war das für ihn und die Jugendlichen nicht immer. Aber wenn Dennis heute sagt, dass ihm Schule wieder Spaß macht, ist das für Strozycki-Hertzsch der Lohn für die Mühen.

[Hellweger Anzeiger vom 11.06.08]
Abschluss, Berufsorientierung, Schulabschluss, Übergang
Vorheriger Beitrag
GSF: Die fetten Jahre sind vorbei
Nächster Beitrag
71 Schülerinnen und Schüler bestanden Abi