Die Gesamtschule Fröndenberg wird im kommenden Jahr erweitert. Geplant ist, den auf Stelzen errichteten Neubau zu unterbauen. Darauf einigten sich gestern Abend Politik und Verwaltung. Einzig der Rat muss noch zustimmen.
Im März protestierten Eltern und Kinder im Rat. Sie kämpften darum, alle abgewiesenen Kinder an der GSF aufzunehmen. (KD) 350 000 Euro soll der Ausbau der Gesamtschule kosten. Geld, das schon 2009 im städtischen Haushalt bereit gestellt werden soll. Plötzlich ging alles also sehr schnell. Nicht erst seit diesem Schuljahr klagte Schulleiter Klaus de Vries darüber, dass Klassenräume fehlen. Doch erst als in diesem Jahr Fröndenberger Kinder an der einzigen weiterführenden Schule am Ort abgewiesen werden mussten, rückte die GSF wieder in den Blickpunkt. Ein Gutachten hatte nun ergeben, dass fünf Klassenräume fehlen, um die Mindestnorm an 55 Klassenräumen für eine siebenzügige Schule zu erfüllen. In den Gutachten steht weiterhin, dass die Gesamtschule auch in 2016 genug Schüler haben wird, um sieben Eingangsklassen zu bilden. Zahlen, die wohl die Stadt als Schulträger veranlasst haben, zu handeln.
Schulleiter Klaus de Vries freute sich, dass er die fünf neuen Klassenräume nun endlich bekommt. Mahnte jedoch auch an, das dies nur die Mindestanforderung sei.
Die CDU-Fraktion zeigte sich gestern mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Fraktionschef Gerd Greczka hatte beantragt, über einen Anbau und weitere Detailfragen in einer Sondersitzung des Schulausschusses zu entscheiden. Er betonte, dass man mehr aus dem Beschluss als den Anbau herausholen könne.
Diese Meinung teilte die Mehrheit des Schulausschusses nicht. Gaby Kemper- Bruns warnte vor einem Schnellschuss. Sie erklärte, verbesserte Raumkonzepte könne man nur in aller Ruhe entscheiden, wichtig sei, dass die Lösung der akuten Raumnot auf den Weg gebracht sei. Ein Arbeitskreis soll sich nun mit Konzepten und schulischer Qualitätssicherung beschäftigen. Die Erweiterung bedeutet aber nicht, dass im kommenden Jahr wieder eine zusätzliche Klasse eingerichtet werden kann, wenn sich zu viele um einen Platz in Klasse fünf bewerben. Das untersagte bereits die Bezirksregierung. Auch geht Schulleiter Klaus de Vries davon aus, dass wieder Fröndenberger Kinder abgewiesen werden müssen. Die rechtlichen Vorgaben lassen hier keinen Spielraum für eine Bevorzugung. Deshalb hat sich die Verwaltung nun an den Städte- und Gemeindebund gewandt, um die Aufnahmebedingungen zugunsten Fröndenberger Kinder zu ändern. Eine Antwort steht noch aus. Ein Funken Hoffnung für Angelika Diete, die stellvertretend für zahlreiche Eltern gestern im Ausschuss dafür warb, dass alle Fröndenberger Kinder aufgenommen werden. „Alles andere wäre nicht gerecht.“
[Der Westen vom 14.11.08, überarbeitet]