Schülerinnen und Schüler bieten selbstgekelterten Apfelwein an

von Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-Pflanzen (List of Koehler Images) [Public domain], via Wikimedia CommonsDie Gesamtschule Fröndenberg (GSF) besitzt seit April 2011 ein Umweltlabor in dem Fröndenberger Schüler und Schülerinnen jahrgangs- und schulübergreifend naturwissenschaftlichen Fragestellungen nachgehen.
Mit dem von der Bayer Science & Education Foundation gefördertem neuen Projekt „Vom Apfelsaft zum Aromastoff“ wurde nun der Einsatz des Labors erweitert.
Im Chemieunterricht der Oberstufe nehmen die Themen  „Alkohol“ und „Aromastoffe“ einen wichtigen Bereich ein.  Dazu gehört auch der Ansatz von Zuckerwasser mit Hefe, um die alkoholische Gärung zu erläutern. Wurden die Unterrichtsinhalte  bisher eher theoretisch im Kleinen behandelt, konnten Dank der finanziellen Unterstützung der Bayer Science & Education Foundation Bayer-Stiftung Geräte angeschafft werden, die nun diesen handlungsorientierten Ansatz im großen Stil unterstützt.
In Nachbarschaft zur Schule befinden sich mehrere landwirtschaftliche Betriebe mit großen Streuobstwiesen mit Apfelbaumbestand, die aber nicht weiter genutzt werden. Die Früchte verrotten zum größten Teil ungenutzt.
Für jüngere Schüler sollte eine Möglichkeit geschaffen werden, aus selbst gesammelten Äpfeln Apfelsaft zu pressen und zu verköstigen. Wie viele Schüler haben dazu heute noch Gelegenheit, zumal der Apfelsaft auch einer gesunden Ernährung dient, da er frei von Konservierungsstoffen ist. Ein anderer Teil des Saftes sollte zur Weinherstellung genutzt werden.
Dank großzügiger Unterstützung der Familie Lürpker, Hof Niederstade in Schwitten, und Einzelspendern konnten über 14 Speisfässer Äpfel gesammelt werden. Diese wurden in Handarbeit von Faulstellen befreit, in der Obstmühle zerkleinert und in der Hydropresse zu 150 L Saft verarbeitet. Die Apfelreste wurden in Fässern gelagert und dienen nun als Beifutter für die schuleigenen Schafe in der Winterzeit.
Natürlich wurde der Saft auch probiert und als besonders lecker befunden. Reiner Apfelsaft ist aber ohne weitere Behandlung nicht über längere Zeit haltbar. So wurde vor den Herbstferien  im Umweltlabor mit 130 Litern Apfelsaft der Gärprozess gestartet und über die Wochen bis heute begleitet und überwacht. Im Chemieunterricht wurden in der Zeit verschiedene Themeninhalte zum Gärprozess unter Anknüpfung an ein bereits bekanntes Wissens- und Methodenrepertoire erarbeitet.  Dazu gehörten unter anderem die Erstellung eines Gärdiagramms, die Bestimmung des Mostgewichts und die Bestimmung von Säure- und Alkoholgehalt im entstehenden Wein. Bei der Beschäftigung mit übergeordneten Fragestellungen wurde die Selbstständigkeit der Schüler gefördert aber auch naturwissenschaftlich relevante Fähigkeiten und Fertigkeiten durch die praktische Auseinandersetzung mit dem Thema gestärkt.
Nach den Weihnachtsferien wurde der Wein gefiltert und in Fässern geschwefelt. In den letzten Tagen konnten nun über 120 Flaschen Apfelwein abgefüllt und verkorkt werden. Mit dem Verkauf des  „Wiesengrunder Tröpfchen“ werden die Kosten gedeckt und die finanzielle Grundlage für eine Wiederauflage des Projektes in diesem Jahr geschaffen.
Dank an alle Schülerinnen und Schüler, die dieses Projekt durch ihr Mittun auch in ihrer Freizeit unterstützt haben.

Biologie, Hauswirtschaft, MINT, Naturwissenschaften, Umweltlabor
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