Felix Springer zum zweiten Mal im Jugend-Landtag – diesmal als Helfer
„Ich hätte niemals gedacht, dass das so viel Arbeit ist“, ist der Bösperder nach wie vor beeindruckt von dem, was er mit dem gesamten Team zu tun hatte. Morgens um 8 Uhr begann die Arbeit für die mit einem Helfer-Ausweis ausgestatteten jungen Frauen und Männer. „Wir haben die Sitzungsunterlagen vorbereitet, die Abläufe koordiniert, das Organisationsbüro besetzt und einen parlamentarischen Abend auf die beine gestellt“, berichtet Felix Springer, der zum Teil erst um 2 Uhr nachts in sein Bett kam.
Wie die Teilnehmer am Jugend-Landtag waren auch die Helfer in der Jugendherberge auf der dem Landtag gegenüberliegenden Rheinseite untergebracht. Zu Felix Springers Aufgaben gehörte es auch, zu kontrollieren, ob alle im Bett sind – eine ungewöhnliche Aufgabe, zumal einige Teilnehmer älter waren als er selbst. „Bis zum Landtag war es nur ein Gang über die Rheinkniebrücke. In wenigen Minuten waren wir da“, kam die Unterbringung bei dem 19-Jährigen gut an.
Felix Springer war dabei nicht der einzige Mendener, der bei der Organisation half. War er selbst erst als Nachrücker zum Zuge gekommen, hatte er mit Angelos Papadopoulos einen weiteren Hönnestädter an seiner Seite. Und noch etwas hatten die beiden in Düsseldorf gemeinsam: Beide übernahmen die Betreuung für eine ganze Landtagsfraktion. Während Angelos Papadopoulos für die Grünen parat stand, übernahm Felix Springer die Verantwortung für die SPD-Fraktion. Die wählte – wie alle anderen politischen Gruppierungen auch – zunächst ihren Fraktionsvorsitzenden. Anschließend erarbeiteten die Jugendlichen, die in die Rolle der Politiker geschlüpft waren, Standpunkte zu zwei politischen Problemstellungen. Die Themen hatte das Organisationsteam bei zwei Helfertreffen im Winter und im Frühjahr festgelegt. Es ging zum einen um eine mögliche Kindergartenpflicht, zum anderen um eine Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte. Mit Blick auf die in Wuppertal patrouillierende „Scharia-Polizei“ ein ebenso aktuelles wie brisantes Thema, zu dem es eine gesonderte „Aktuelle Viertelstunde“ gab.
Hinzu kam dann auch noch ein Eilantrag der SPD-Fraktion zum Thema „Hilfe für Diabetes-Kranke“. Und schließlich gab es eine „Aktuelle Viertelstunde“ zur Finanzlage des Landes Nordrhein-Westfalen, die CDU und FDP beantragt hatten. Sie verlangten Erklärungen zum Nothaushalt des Landes.
Den spannenden politischen Schlagabtausch verfolgte Felix Springer von der Präsidiumsbank aus. „Das war zwar eine tolle Position, aber es war echt schwer, nicht mitdiskutieren zu dürfen. Wir mussten uns ja politisch neutral verhalten“, erklärte Felix Springer, der zu gerne selbst an den Entscheidungen mitgewirkt hätte. Es ist nicht auszuschließen, dass Felix Springer tatsächlich einmal einen Platz auf der politischen Bühne finden wird. Dann aber sicher in einer Position, in der er auch entscheiden darf.Der 19-Jährige übernimmt eben gerne Verantwortung.
Von Dirk Becker
[HA Froendenberg vom Mittwoch, 10. September 2014]