In dem Projekt „Straßburg – im Zeichen der europäischen Einigung“, haben wir uns nicht nur mit den Europaparlament und der Stadt beschäftigt, sondern haben auch das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof besichtigt. Dies liegt ca. 60km von Straßburg entfernt und wurde am 1. Mai 1941 eröffnet. Das Gelände ist 4,5 Hektar groß und liegt auf einem Hügel in 800m Höhe. Damals war es ein Straf- und Arbeitslager, doch heute ist es eine Gedenkstätte.
Im März 1941 wurde die Einrichtung von Heinrich Himmler entschieden. Einen Monat später wurde das Lager dann errichtet. Es war das einzige in Frankreich, hatte jedoch ca. 70 Nebenlager in verschiedenen Größen. Im August 1944 war das Lager überfüllt und es gab eine Überschreitung der Aufnahmefähigkeit. Die Anzahl der Gefangenen stieg um das dreifache an. Geschlossen wurde das Lager am 23. November 1944. Auf dem Gelände gab es außer 17 Baracken noch eine Gaskammer, ein Gefängnis und ein Krematorium.
Durch die Führung der Gedenkstätte konnten wir besondere Einblicke in die Zeit der Judenverfolgung und des 2. Weltkriegs erhalten. Für viele von uns wurden dadurch die Ausmaße des Lebens im Konzentrationslager deutlich, und durch die besonders erschreckenden Einblicke wurde es für einige von uns emotional. Die Dinge die wir dort gesehen haben, haben uns die Augen geöffnet und uns viel mitgegeben.
Die Judenverfolgung im NS – eine Folge von Protestwahlen
In der Geschichte wurden schon oft Minderheiten unterdrückt. Eines der vernichtungsorientiertesten Unterdrückungsregime war das NS-Regime unter Hitler. Die bekannteste Phase der Judenverfolgung ist der Holocaust während des zweiten Weltkrieg.
Jeder weiß etwas über Judenverfolgung oder denkt zumindest, er wisse etwas darüber.
In dieser Zeit wurden 5,7 Millionen Menschen ermordet, dies entspricht der ungefähren Bewölkerungsgröße von ganz Singapur. Insgesamt gab es 1.000 Konzentrations- und Nebenlager innerhalb Deutschlands und in von Deutschland eroberten Gebieten. In diesen Lagern wurden Juden und andere Minderheiten, wie zum Beispiel Sinti und Roma, zur Zwangsarbeit genötigt und systematisch ermordet. Einige Menschen schafften die Flucht aus Deutschland, davon fand ein Großteil Zuflucht in den USA und in Palästina.
Im Zuge unseres Projekts „Straßburg – Im Zeichen der europäischen Einigung“ haben wir das ehemalige Konzentrationslager und die heutige Gedenkstätte „Natzweiler-Struthof“ besichtigt. Dort haben wir einen Einblick in die schreckliche Vorgehensweise eines KZ’s und die grausamen Taten der NSDAP erhalten.
Unser Reiseleiter berichtete uns von einem ehemaligen Insassen, welchen er getroffen hat, als er die Gedenkstätte besucht hatte. Wir möchten euch nun mit diesem Schicksal vertraut machen.
Bei diesem Schicksal handelt es sich um einen Mann, welcher keine Frau und keine Kinder hatte. Er fühlte sich dazu verpflichtet, den Menschen zur Flucht zur verhelfen, denen der Boykott drohte. Zu seinem Pflichtbewusstsein kam hinzu, dass er Menschen nicht nach ihrer äußerlichen Erscheinung beurteilte, sondern nur nach der Tatsache, dass sie Menschen waren. Er wurde im Laufe der Beihilfe einer Flucht von der GESTAPO entdeckt und festgenommen. Diese versuchte mittels Folterung an Informationen zu gelangen. Nachdem ihnen dies nicht gelang, wurde er in das Konzentrationslager
„Natzweiler-Struthof“ gebracht. Dort hielt man ihn bis zum Jahr 1945 gefangen, bis die Alliierten ihn befreiten. Einst ein stattlicher Mann wog er bei einer Körpergröße von 1,85m nur noch erschreckende 38kg.
Dies ist eine erschreckende Veranschaulichung des grausamen Umgangs der SS mit Gefangenen.
Dieses einzelne Schicksal traf uns tiefer, als das Wissen um die schrecklichen Taten des Regimes zu Zeiten Hitlers. Es hat unserer Gruppe erneut die erschreckenden Folgen einer Protestwahl vor Augen geführt.
Diese Massenmorde und Unterdrückungen sollten uns alle immer wieder dazu aufrufen, alles menschenerdenkliche zu tun, um zu verhindern, dass solches Gedankengut je wieder dazu in der Lage ist, Menschen zu unterdrücken und Menschenleben in Relation zueinander zu stellen.
NAZTWEILER-STRUTHOF- Ein Symbol des SS Regimes
Als wir am 09.11.2017 das Konzentrationslager in der Nähe von Straßburg besichtigten, konnten wir die Spuren früherer Taten entdecken.
Ein Ereignis, welches einen schaudern lässt und nachdenklich macht.
Viele unschuldige Menschen aus Polen, Russland, Deutschland, Frankreich und Italien mussten dort, unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters ihr Leben lassen.
Das Gelände, welches mit einem Stacheldrahtzaun abgegrenzt ist, gibt heute noch mit vielen Bestandteilen der damaligen Zeit eine detaillierte Ansicht über frühere Abläufe.
Die Häftlinge wurden ausgehungert und wie Gegenstände behandelt, damit ihnen der Wille und die Chance auf eine erfolgreiche Flucht genommen wird.
Die Asche der verbrannten Gefangenen wurde als Düngemittel in dem Gemüsegarten der SS Leute verteilt, um den Menschen auch ihre letzte Würde zu nehmen.
Heute erinnert eine Laterne der Toten an diese Menschen, die in dem Krematorium verbrannt wurden.
Nur einmal in der Geschichte des Lagers schaffte es ein ortskundiger Häftling dem Lager lebend zu entfliehen. Seine 2 mit Flüchtlinge wurden auf dem Weg erschossen.
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass jeder sich mit diesem Thema beschäftigen sollte, um solch eine Zeit nie wieder erleben zu müssen.