In vielen Bereichen von Artistik bis Naturwissenschaft konnten Schüler der Gesamtschule eine Woche lang ihren Stärken nachgehen – viel Spaß haben, aber auch viel lernen. Gestern endete die Projektwoche.
Walking on Sunshine“ von Katrina and the Waves dröhnte aus den Lautsprechern der Turnhalle. Der Titel stammt aus dem Jahr 1983 – passend zum diesjährigen Motto 80er Jahre des Varieté-Theaters, das während der Projektwoche an der Gesamtschule gute Tradition ist. Im Stile der 80er waren die Schülerinnen verschiedener Altersklassen auch gekleidet. Mit kurzen Röcken und noch kürzeren Turnhosen, Stulpen und Stirnbändern in Neonfarben erinnern sie an Baby aus dem 80er-Kultfilm Dirty-Dancing, dessen Titelsong „Time of my Life“ während der spektakulären Einradpräsentation der erfahreneren Varieté-Turnerinnen nicht fehlen durfte. Das Publikum aus Eltern und Mitschülern füllte zur Präsentation gestern Nachmittag fast alle Plätze auf dem Zuschauerrang der Turnhalle und war restlos begeistert.
Ähnlich tosenden Applaus bekamen derweil nebenan die Schülerinnen und auch Schüler, die sich schon vor der Projektwoche an einem tanzpädagogischen Projekt beteiligten, das sie gestern in der Aula der Gesamtschule präsentierten. Die Tanztrainerin zumindest hatte nach dem ersten Durchgang nur Lob für ihre Schützlinge übrig, die sie zur zweiten Aufführung am Nachmittag alleine lassen musste: „Besser kann es eigentlich gar nicht mehr laufen.“
Nicht tanz-, sondern theaterpädagogisch arbeitete Ann-Sophie Schmieder mit Schülerinnen und Schülern. Sie ist Studentin der sozialen Arbeit aus Münster. Ihr Improvisationstheater mit den Gesamtschülern aus Fröndenberg ist sozusagen die Abschlussprüfung einer Weiterbildung. „Mit einem Zug im Tunnel liegen geblieben“, oder „im Kino“ waren zum Beispiel vorgegebene Szenarien, in denen die Schüler frei sprechen und darstellen konnten, was ihnen gerade in den Sinn kam – teils auf Zuruf einzelner Wörter wie „Klopapier“ oder „Popcorn“ aus dem Publikum.
Richtig was zu lernen gab es vor allem im Bereich Naturwissenschaft für die Kinder. Auch wenn sie dabei – zum Beispiel im Rahmen der Miniphänomenta – ganz auf sich allein gestellt waren. Lehrerin Annegret Baumann und die sogenannten Coaches erklärten die Stationen nämlich nicht. Die Schüler sollten selbst herausfinden, welche physikalischen Phänomene wo und wie zu Tragen kommen. Noch zwei Wochen ist die Versuchsausstellung an der Schule und die fünften und sechsten Klassen, sowie auch die Grundschüler können sich ausprobieren.
Biologie ganz anschaulich konnten die elfjährigen Felix Pepper und Alexander Wichmann gestern erklären. Sie zeigten den Gästen in der Gesamtschule Pflanzen und Lebewesen, die sie während der Projektwoche aus dem Schulteich gefischt hatten. So konnten sie die Lebensweise von Molchen erforschen und entdeckten, wie Rückenschwimmer unter Wasser atmen. „Es ist ja immer schön, zu sehen, wie die Großen zusammen mit den Kleinen arbeiten“, sagte Hubert Witte, stellvertretender Schulleiter.
Einige Schüler der höheren Klassen hatten in der Projektwoche die Möglichkeit, auf Studienfahrt zu gehen. Wählen konnten sie zwischen einer Skifahrt nach Österreich, einer Fahrt nach Straßburg, bei der Einrichtungen der Europäischen Union besucht wurden, sowie einer Fahrt nach Paris, die schon seit einigen Jahren auf dem Programm steht. Außerdem gab es dieses Jahr eine Auslandsfahrt nach Polen. Die Schüler flogen nach Krakau, hörten Vorträge von Zeitzeugen und besuchten das Vernichtungslager Auschwitz. Des Weiteren gab es in der Woche die Chance, einige Betriebe näher kennenzulernen. Schüler der Gesamtschule konnten neue Erfahrungen bei einem zweiwöchigen Praktikum sammeln. Sie nutzten hierzu die zweite Ferienwoche und die eigentliche Projektwoche.
Trommelzauber an der Sonnenbergschule
„Das Geheimnis der Zaubertrommel“, heißt ein Stück, das die ganze Schule zusammen vorbereitet hat. Die ganze Woche über war die Schule eine trommelnde, tanzende und singende Gemeinschaft.Das Geheimnis der Zaubertrommel ist ein Kindermusiktheaterstück, in dem die zwei Hauptdarsteller Juju und Siyabonga sich auf die Suche nach der Zaubertrommel machen, um den rettenden Regen herbeizutrommeln. Während ihrer Mission begegnen sie so manchen skurrilen Weggefährten.
Jeden Morgen haben die Kinder und ihre Lehrerinnen zunächst 30 Minuten zusammen gearbeitet. Anschließend haben die Kinder klassenweise mit dem Trommelzauberer ihre Rollen geprobt.
Und gestern war es für die Kleinen dann endlich so weit. Zum Abschluss ihren Grundschulprojektwoche haben alle Schüler der Schule das Stück gemeinsam in der Turnhalle ihren Familien gezeigt.
(Hellweger Anzeiger, vom 10.11.20147)