Der Bildungspreis des Bürgermeisters wird verliehen. Die besten Absolventen der 10. Klasse und die besten Abiturienten freuen sich nicht nur über ihre Noten, sondern auch über 200 Euro. Für die Zeit nach dem Abi träumen fast alle vom gleichen Studium.
Vier Spitzenschüler und dreimal ein ganz eindeutig formulierter Berufswunsch: Jurist. Ob Richter, Rechts- oder Staatsanwalt: Sobald sie heute ihr Zeugnis in den Händen halten, wollen die zwei besten Abiturienten der Gesamtschule Fröndenberg mit den Bewerbungen für Jurastudiengänge beginnen. Ihr Berufsziel hatten sie also schon klar vor Augen, als Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe den Schülerinnen und Schülern am Donnerstag den Bildungspreis des Bürgermeisters überreichte, der aus einer Urkunde und 200 Euro Prämie besteht.
Das bewunderte auch Schulleiter Klaus de Vries, der seine ehemaligen Schützlinge zusammen mit deren Eltern und Vertretern der Stadtverwaltung zur offiziellen Preisverleihung ins Rathaus begleitete. „Dass alle schon ihre Richtung haben, ist nicht immer der Fall“, so der Schulleiter. Dass die jungen Erwachsenen nach dem Abschluss und vielleicht auch schon während der Schulzeit eine Perspektive haben, sei sehr wichtig.
Mit Hauptschulempfehlung
Von den 84 Abiturienten und Abiturientinnen in diesem Jahr hatte der größte Teil die Schulempfehlung für die Realschule oder das Gymnasium. Zehn der frisch gebackenen Absolventen hatten allerdings auch eine Hauptschulempfehlung. Das bedeute nun nicht, dass die Grundschulen bei ihrer Empfehlung damals etwas falsch gemacht hätten, so der Schulleiter. Vielmehr spreche die positive Entwicklung der Schüler für die Schulform Gesamtschule: „Gemeinsames Lernen ist der bessere Weg“, ist Klaus de Vries überzeugt.
Neben den zwei Abiturienten waren auch die beste Schülerin und der beste Schüler des zehnten Jahrgangs ins Rathaus geladen, um einen Bildungspreis zu erhalten. Janna Prünte und Fatih Asil haben beide einen Einserschnitt. Auf Janna Prüntes Zeugnis steht sogar eine 1,0 Fatih Asil hat sich einen Schnitt von 1,25 erarbeitet.
Selbstverständlich möchte Janna Prünte später Abitur machen. Jetzt geht es für sie aber erst einmal ins Ausland. Die 16-Jährige freut sich darüber, ein Stipendium ergattert zu haben. Über das Austauschprogramm wurde ihr das Ziel South Carolina zugeordnet. In der zwölften Klasse wird sie dann mit vielen neuen Erfahrungen im Gepäck wieder in den Unterricht an der Gesamtschule einsteigen. In ihrer Freizeit macht sie auch gerne Sport und engagiert sich zusammen mit ihrer Familie im Patenschaftskreis für Flüchtlinge. Ihren Berufswunsch lässt sie noch offen.
Ganz anders als Fathi Asil. Er hat zwar gerade erst die zehnte Klasse abgeschlossen, aber weiß schon genau, dass er nach dem Abi Jura studieren möchte. Seine Interessen liegen jetzt schon im Bereich Politik und Gesellschaft. Deshalb ist er auch Mitglied in der Schülervertretung und hat als Moderator die Abschlussfeier der zehnten Klassen begleitet. Um sich über das Geschehen vor Ort zu informieren, wirft er gerne einen Blick in die Lokalzeitung. Wenn es mit Jura klappt, möchte er Staatsanwalt werden.
Abischnitt von 1,1
Die Jahrgangsbeste Abiturientin ist Anneke Hertzsch – mit 820 Punkten und einem Schnitt von 1,1. Sie war auch schon in der zehnten Klasse die Beste. Ebenfalls ein Jurastudium und nichts anderes kommt für die 19-Jährige in Frage. Sie hatte ursprünglich über andere Fächer wie etwa Medizin nachgedacht. Nach persönlichem Ausschlussverfahren soll es nun aber die Rechtswissenschaft sein. Lang war die Universität Halle ihr Favorit. Doch bewerben wird sie sich nun überall. Auch an den nahegelegenen Hochschulen im Ruhrgebiet. In ihrer Freizeit liest sie – wie wohl alle guten Schüler – gerne, hat aber auch Raum für aktionsreiche Hobbys wie Windsurfen.
Carl Johannes Walter freut sich über 803 Punkte und damit über einen Schnitt von 1,2 in seinem Abitur. Er möchte Jura an der renommierten Bucerius Law School in Hamburg studieren und später Wirtschaftsanwalt werden. Die Bewerbung dafür ging schon raus, bevor er sein Zeugnis erhalten hat. Das nahm neben dem Lernen für das Top-Abitur ganz schön viel Zeit in Anspruch. So freut sich der Musterschüler nun auch, dass der er bis zu seinem Studium wieder etwas Raum für seine Freunde hat. Diese zu treffen, gehört neben dem Lesen von allem, was weiterbildet, und Sport zu seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen.
Beide Absolventen sind Eigengewächse der GSF, also von Beginn an auf der Gesamtschule.
Bei elf weiteren Schülern steht ebenfalls eine 1 vor dem Komma. Die Abiturientinnen und Abiturienten kommen aus Fröndenberg, Menden, Wickede, Unna und sogar Arnsberg.
(Hellseher Anzeiger, vom 05.07.2018)