Die Handwerker haben Fleißarbeit gemacht. Trotz Verzögerungen sollen die Sanierungsarbeiten an der Gesamtschule zum Schulstart fertig sein. Eine Woche vorher zeigt sich ein anderes Bild.
von Lisa Dröttboom
In der Gesamtschule Fröndenberg gibt es aktuell fünf Baustellen gleichzeitig. Die Mensa bekommt ein Kühlsystem für die Lüftung, damit die Mitarbeiter hinter der Theke nicht zerfließen. Im Untergeschoss entsteht ein Computerraum, die Kleinspielanlage auf dem Schulhof wird saniert. Größere Projekte sind die Sanierung und der Umbau der oberen Etage des Anbaus, sowie die Arbeiten an einem neuen Jahrgangscluster für die fünften Klassen.
Trotz Verzögerungen am Zeitplan festhalten
Rund zwei Millionen Euro fließen von der Stadt für die Sanierungsarbeiten in diesem Jahr, den größten Anteil verschlingt dabei die Finanzierung des neuen Jahrgangsclusters für rund 1,364 Millionen Euro.
„Es ist alles noch nicht fertig“, sagt Sabine Bensmann-Wagner vom Bereich Bauverwaltung der Stadt Fröndenberg. Zeit haben die Bauarbeiter noch bis kommenden Mittwoch. Am Donnerstag, wenn die neuen Fünftklässler eingeschult werden, muss der Bereich fertig sein. Bensmann-Wagner zeigt sich optimistisch. „Das wird alles funktionieren. Wenn die Schüler kommen, sind wir fertig.“
Sie hätte zwar lieber eine Woche Spielraum gehabt, der sei ihnen jedoch wegen einiger Lieferschwierigkeiten und Verzögerungen bei der zentralen Vergabestelle für die Aufträge abhanden gekommen. „Wir konnten mit einigen Aufträgen erst später anfangen.“
Die Schüler sollen davon jedoch nichtsdestotrotz nichts mitbekommen, wenn sie nächste Woche in die Schule starten. „Es kann dann höchstens passieren, dass noch die ein oder andere Wand gestrichen werden muss.“
Fleißarbeit in sechs Wochen
Was die Arbeiter in gerade mal sechs Wochen geschaffen haben, kann sich bereits sehen lassen. Dass mit dem Schulstart alles fertig sein soll, fällt trotzdem schwer zu glauben. Wer aktuell durch die Gesamtschule läuft, bekommt einen anderen Eindruck. Überall wird gehämmert, gemessen, gestrichen und gewerkelt, was das Zeug hält. Die Möbel sind verhüllt, die meisten Wände kahl. Der Naturkautschuk für die Böden muss noch geschnitten werden, die Elektronik noch verbaut werden. Es gibt viele Baustellen.
Die neuen Klassenzimmer sollen sich dabei nicht nur in das farbige Leitsystem einfügen, das durch die Gesamtschule führt, sondern auch mit modernster Technik aufwarten. Digitale Tafeln, Notrufsystem, Sonnenschutz vor dem Fenster, Bewegungsmelder für das Licht und eine Zu- und Abluft-Lüftungsanlage sollen den Schulalltag bereichern.
Im Anbau hat man Wände abgerissen und wich dabei von der ursprünglichen Optik ab. Ein neues Beleuchtungskonzept und ein offenes Forum zum Arbeiten anstelle eines Klassenzimmers verpassen dem Anbau ein neues Flair. „Wir wollen die Schüler mehr in die Selbstständigkeit führen“, sagt Schulleiter Klaus de Vries. „Aber dafür müssen wir ihnen die richtigen Räumlichkeiten bieten.“
Einzig die Sanierung der Kleinsportanlage wird zum Schulstart noch nicht abgeschlossen sein. Die Arbeiten werden vermutlich noch eine Woche länger dauern, bis die Schüler mit dem Sport an der freien Luft beginnen können. „Aber das zentrale Ziel ist erst mal, dass wir Schule überhaupt erstmal möglich machen“, sagt Klaus de Vries, auch mit Blick auf die aktuelle Corona-Situation. „Auch wenn wir dafür kleinere Abstriche und Unannehmlichen hinnehmen müssen.“
(Hellweger Anzeiger, vom 07.08.2020)