Bedeutung und Ziele des Schüleraustausches
Die GSF hielt es von Anfang für wichtig, durch internationalen Schüleraustausch den schulischen Horizont ihrer Schülerinnen und Schüler zu erweitern und die interkulturelle Kompetenz zu fördern. Dem Fremdsprachenunterricht kommt dabei eine wichtige Funktion zu. Der Schüleraustausch ist aber keineswegs eine bloße Fortsetzung des Fremdsprachenunterrichts. Im Fremdsprachenunterricht findet der Lernprozess in der Regel als Simulation in einer schulischen „Laborsituation“ statt. Das Zielland mit seinen kulturellen, politischen, historischen, sozialen und geographischen Besonderheiten wird nur theoretisch in den Blick genommen. Der Bereich der praktischen Erfahrbarkeit fehlt.
Der Schüleraustausch ermöglicht es, das schulische Lernen durch eine authentische Sprach- und Erlebenssituation zu ersetzen. Zum einen erhalten die Schüler durch den Familienanschluss einen intensiven und hautnahen Einblick in die andere Kultur. Hier vergleicht er, bewusst oder unbewusst, den Familienalltag, Essgewohnheiten, Wohnverhältnisse, Arbeitstätigkeit, Freizeitverhalten und nicht zuletzt die schulischen Verhältnisse. Zum anderen übt der Aufenthalt in den Familien und der Umgang mit den Partnern auf die Schüler eine große Herausforderung aus, sich der Fremdsprache intensiver und konzentrierter zu bedienen, als dies jemals im Fremdsprachenunterricht der Fall sein kann. Sie erhalten dadurch in vielen Fällen einen kräftigen Motivationsschub für weiteres Lernen.