Kompromiss gesucht: Klassenraumfrage in der Gesamtschule

50673606_14781961_teaser_small1Am 9. August beginnt das neue Schuljahr. An der Gesamtschule Fröndenberg wurden alle abgewisenen Schüler, die Widerspruch eingereicht hatten, nun angenommen. Doch es bleibt die Frage: wo werden sie unterrichtet?
Über dieses Thema habe es noch keine Einigung gegeben, erklärt Schulleiter Klaus de Vries. „Wir sind noch mitten in der Entscheidungsfindung”, erklärt Kämmerer Jürgen Focke. Ein Kompromiss muss her: „ein qualitativ hochwertiger”, sagt de Vries – „ein bezahlbarer”, sagt Focke. Noch sind viele Optionen möglich und das schürt Ängste. Man denkt zum Beispiel darüber nach, Lehrerzimmer als Klassenräume umzufunktionieren. „Und wo bereiten wir den Unterricht vor”, fragen einige Lehrer. „Diese Lösung ist unannehmbar”, kommentiert de Vries diese Variante. Er versteht aber auch die Nöte, in der die Stadt – als Schulträger – steckt. Das Geld ist knapp. Ein Anbau wäre eine langfristige und teure Investition. Und de Vries liebste Lösung, das hatte der Schulleiter bereits im Schulausschuss erklärt. Die Frage ist, auf welche Lösung einigen sich Stadt und Schulleitung? Eine zeitlich begrenzte Variante wäre ein Container, ebenso wäre es möglich, große Klassenräume in zwei kleinere aufzuteilen. Fest steht, dass die Gesamtschule Ausschreibungen für drei Lehrer- und einem Werkstattlehrer ausgeben darf. Die Bezirksregierung hat also zusätzliche Stellen genehmigt. „Das ist schonmal eine positive Nachricht”, freut sich der Schulleiter. Aus Hemer erreichte ihn gestern ebenfalls eine frohe Botschaft. Eine Elternbefragung in den Klassen eins bis drei hat ergeben, dass sich über 60 Prozent eine Gesamtschule am Ort wünschen. Im Mai will der Schulausschuss über das Ergebnis beraten. Wenn eine Gesamtschule kommt, dann hätten die Mendener Schüler eine Option zur Fröndenberger Gesamtschule. Einziges Manko: eine neu gegründete Gesamtschule könnte als Halbtagsschule ohne Mittagsbetreuung eingerichtet werden. Dann wäre es doch keine Alternative mehr zu Fröndenberg, erklärt Jürgen Focke.

[Der Westen online vom 20.04.08]
Jahrgangscluster, Lesenswertes, Renovierung, Sanierung
Vorheriger Beitrag
Perspektiven der Schulraumgestaltung
Nächster Beitrag
Ilka Essers gibt seit zehn Jahren dem Nachwuchs eine Stimme