Für die meisten Schüler und Lehrer ist es nur ein Abschied für sechs Wochen, einige Lehrer aber sagten mit dem letzten Schultag vor den Sommerferien der Gesamtschule „Auf Wiedersehen“.
Einer der Kollegen hatte ganz genau nachgerechnet: Zusammen genommen 133 Jahre Tätigkeit an der GSF, verteilt auf vier Lehrer, wurden am Freitag nach der Zeugnisvergabe im Rahmen einer Feierstunde in den Ruhestand beziehungsweise Vorruhestand verabschiedet. Ingrid Ploghöft, Rudolf Potthoff, Gerd Wolf und Dieter Zumbroich hatten ihre Arbeit zwischen 1976 und 1979 an der einzigen weiterführenden Schule Fröndenbergs aufgenommen. Geprägt haben die vier nicht nur Generationen von Schülern und gut drei Viertel der Geschichte der 1969 gegründeten Schule – sie haben auch außerhalb des eigentlichen Schulbetriebs ihre Spuren hinterlassen.
Rudolf Potthoff zum Beispiel wirkt seit über 30 Jahren an vorderster Front im Gesamtschulsportverein, mittlerweile als erster Vorsitzender. Die Verankerung der Schule am Ort durch den eigenen Sportverein sei ihm immer ein Anliegen gewesen, wie Potthoff angab. Und sie wird es auch weiterhin mit seiner aktiven Unterstützung bleiben, wie man vermuten kann. Sein Fazit nach 33 Jahren GSF: „Wir sind immer wieder mit neuen Ausbildungs- und Lernmodellen konfrontiert worden. Manchmal dachte ich dabei: dies oder das hat es genau so doch schon vor 20 oder 30 Jahren gegeben.“
Das Mehr an freier Zeit will nun auch Gerd Wolf genießen, aber nicht ohne an die verbleibenden Kollegen zu denken: Insbesondere um die ganz jungen, die noch viele Jahre an der Schule vor sich haben, mache er sich Sorgen. „Die Belastung des Berufs ist in den letzten Jahre immer mehr gewachsen und wird es auch weiter tun.“
Ingrid Ploghöft erinnerte derweil an lustige Anekdoten auf Klassenfahrten und Lehrerausflügen und an das persönliche Glück, welches sie an der Gesamtschule gefunden hat: ihren Ehemann.
Dieter Zumbroich wollte mit Verweis auf seine norddeutsche Herkunft und das dadurch geprägte eher schweigsame Temperament gar nicht viele Worte verlieren und beließ es beim einem herzlichen „Dankeschön“ an alle, die seinen beruflichen Weg seit 1979 begleitet haben.
Verlassen werden die GSF auch Dirk Tadday, der stellvertretender Leiter einer Gemeinschaftsschule in Lippetal wird, sowie die Referendarinnen Daniela Höhne und Annika Schneider, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Während den Verabschiedeten gute Wünsche mitgegeben wurden, wünschten sich alle anderen vor allem „Schöne Ferien“.
[Der Westen, vom 22.07.2011]