Im Dezember 2015 besuchte die Klasse 7.7 mit ihren Klassenlehrern FRau Hünninghaus und Herrn Wilshaus eine Gerichtsverhandlung im Amtsgericht Unna. Nachfolgend ein Bericht von Julia Viktoria Lauschner , Freja Pauline Schuldt und Greta Meisel:
Morgens ging der Unterricht für uns erst um 8:15Uhr los, aber wir haben uns nicht wie normal an der Schule getroffen, sondern am Bahnhof in Fröndenberg.
Wir sind in den Zug nach Unna gestiegen. In Unna angekommen haben wir eine kleine ‚Wanderung‘ gemacht. Wir sind zum Amtsgericht in Unna-Königsborn gelaufen. Wir Mädchen sind mit einem strammen Tempo vorgelaufen und waren deshalb 20 Minuten zu früh am Gericht.
Als wir in das Gebäude rein gekommen sind, mussten wir, bevor wir in den Gerichtssaal gingen, als erstes durch eine Sicherheitskontrolle (wie am Flughafen).
Die Klasse musste sich auf Stühle im hinteren Teil des Gerichtssaal setzen.
Der Richter ist als erstes die Anwesenheitsliste durchgegangen, um zu gucken wer alles fehlt. Eine Zeugin ist nicht gekommen und muss deshalb 150€ zahlen oder für 3 Tage in Ordnungshaft. Danach wurden die Regeln vorgetragen, es wurde zum Beispiel gesagt, dass man bei einer Falschaussage bis zu 15 Jahre Haft bekommen kann. Als nächstes wurden die Angeklagten nach ihren Personalien befragt. Nachdem die Personalien vorgelesen wurden, hat der Staatsanwalt vorgetragen was den Angeklagten vorgeworfen wird und welche Verletzungen die Opfer erhielten. Es gab zwei Taten, an denen die beiden Angeklagten beteiligt waren.
Die erste Tat fand im April 2015 statt:
Die Angeklagten hielten sich mit zwei weiteren Freunden in Unna auf. Nachdem sie viele alkoholische Getränke zu sich genommen hatten, gingen die beiden Angeklagten zum Bahnhof in Unna, um von da aus mit dem Zug nach Hause zu fahren. Die Angeklagte musste sich am Bahnhof mehrmals übergeben, weil sie keinen Alkohol verträgt, außerdem war sie zu dem Zeitpunkt schwanger. Auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig hielt sich ein Ehepaar auf. Die beiden Leute lachten, daraufhin fühlte sich die Angeklagte von den beiden angegriffen und ging über die Gleise auf die beiden zu. Als die Frau auf der anderen Seite angekommen war, brach sie dem Mann einen Arm, die Frau hatte eine gebrochene Nase, außerdem erhielten beide Personen Schrammen und Prellungen.
Die zweite Tat fand ebenfalls im April 2015 statt. Nachdem die beiden Angeklagten in einer Wohnung alkoholische Getränke zu sich genommen hatten, gingen sie zum Bahnhof. Auf der gegenüberliegenden Seite saßen zwei Mädchen und lachten über Fotos und Videos, die sie auf ihrem Handy hatten. Die Angeklagte fühlte sich angegriffen und ging zielstrebig über die Gleise auf die beiden Mädchen zu, der Angeklagte soll die Angeklagte versucht haben aufzuhalten. Als die Frau bei den beiden Mädchen angekommen war, zog sie den beiden an den Haaren, knallte den Kopf eines Mädchens gegen eine Fensterscheibe oder eine Mauer und schlug dem anderen Mädchen einmal auf die Nase und danach auf den Hinterkopf. Zwei Jungen eilten den beiden Mädchen zur Hilfe, später fuhren die Mädchen per Anhalter zu ihrer Oma und von da aus ins Krankenhaus und zur Polizei.
Außerdem hat die Angeklagte noch einmal ein Handy geklaut, das sie verkaufen wollte, um ihrer Mutter zu helfen.
Später mussten die Zeugen den Raum verlassen, damit sie nicht mitbekommen was die Angeklagten zu ihrer Tat sagen. Bevor die Angeklagte etwas sagen konnte, hat ihr Verteidiger etwas zu den Inhalten vorgetragen. Als ihr Verteidiger fertig war, sagte die Angeklagte selber etwas zu ihrer Tat. Nachdem die Angeklagte fertig war, stellten der Staatsanwalt, der Richter und der Verteidiger Fragen zu ihrer Aussage.
Als nächstes erzählte der Angeklagte was seiner Meinung nach geschehen ist. Der Staatsanwalt, der Richter und der Verteidiger stellten erneut Fragen, aber zu der Aussage des Angeklagten. Danach wurden zwei Zeugen aufgerufen, die nicht mehr gebraucht und deswegen nach Hause entlassen wurden. Nachdem die beiden Zeugen den Raum verlassen haben, hat der Anwalt der Angeklagten eine Pause beantragt, weil er sich mit der Angeklagten beraten musste und noch telefonieren wollte. In der Pause haben wir etwas gegessen und haben miteinander über die Verhandlung gesprochen. Nach der Pause wurde die erste Zeugin in den Raum gebeten. Sie erzählte was geschehen war. Als die Zeugin fertig war, hat der Richter die nächste Zeugin in den Raum gebeten. Nachdem diese Zeugin erzählt hatte was geschehen war, wurde der nächste Zeuge herein gerufen.
Wir konnten leider nicht die ganze Gerichtsverhandlung sehen, da wir pünktlich zur achten Stunden wieder in der Schule sein mussten. Wir sind leise aus dem Gerichtssaal gegangen und zurück zum Bahnhof gelaufen. Von da aus sind wir mit dem Zug nach Fröndenberg gefahren. Als wir am Bahnhof in Fröndenberg angekommen sind, sind wir zur Schule gelaufen.
In der Schule angekommen haben wir über die Gerichtshandlung gesprochen.
Es war ein sehr schöner Tag und wir haben viel gelernt!