Schüleraustausch USA mit dem PPP-Stipendium

Hi, ich bin Janna, ich gehe in die 10. Klasse und werde nach den Sommerferien für zehn Monate in den USA zur Schule gehen. Am 2. August startet das Flugzeug in Richtung Vereinigte Staaten, genauer gesagt erst einmal nach Washington.

Bei mir bestand schon immer der Wunsch in der elften Klasse ins Ausland zu gehen. Letztes Jahr fing es dann langsam an ernster zu werden. Zusammen mit meinen Eltern habe ich mich vor allem im Internet erkundigt und viele Prospekte gesammelt. Es folgte ein Gespräch mit Frau Matthäus, das sehr aufschlussreich war.
So ging unsere Suche nach einer passenden Organisation weiter. Es standen vor allem die Ziele Kanada und Irland im Vordergrund. Mir blieben aber weiterhin die USA im Hinterkopf, obwohl meine Eltern zuerst nicht so begeistert davon waren. Bei der langen Suche nach der perfekten Austauschorganisation fiel uns noch einmal ein Flyer von Frau Matthäus in die Hand. Es ging darin um ein besonderes Stipendium des deutschen Bundestages für Schüler und Schülerinnen aber auch junge Berufstätige, um Deutschland als Junior Botschafter für ein Jahr in den USA zu vertreten. Es ist ein Vollstipendium, welches an einen Kandidaten pro deutschen Wahlkreis vergeben wird.
Das Parlamentarische Patenschafts-Programm gibt es seit 1983. Es schickt seither jedes Jahr 360 Stipendiaten im Austausch mit amerikanischen Jugendlichen in die Vereinigten Staaten. Jedem Wahlkreis ist eine gemeinnützige Organisation zugeordnet, in meinem Fall war es „Experiment e.V.“. Mir gefiel dieses Stipendium so sehr, dass ich direkt anfing mich zu bewerben. Zusätzlich besuchte ich eine Bildungsmesse für Auslandsaufenthalte, um mich dort noch einmal persönlich beraten zu lassen. Mich hat diese Messe noch einmal in meiner Entscheidung bestärkt, da ich dort mit einer ehemaligen Stipendiatin ausführlich sprechen konnte.
Vom Bewerbungsverfahren bis zur Zusage wird dieses Stipendium in drei Schritte aufgeteilt. Im ersten Schritt stand eine schriftliche Bewerbung an. Bei dieser sehr ausführlichen Bewerbung ging es vor allem um politisches Interesse, soziales Engagement, schulische Leistungen und seine Persönlichkeit. Da dieses Stipendium nur an sehr wenige der vielen Bewerber erteilt wird, sicherte ich mir neben der Bewerbung für das PPP-Stipendium auch einen regulären Platz bei „Experiment e.V.“, um dort auf jeden Fall an dem allgemeinen Programm teilnehmen zu können. Nachdem ich die Bewerbung abgeschickt hatte, hieß es zuerst einmal warten.
Im November erhielt ich schließlich einen Brief, in dem ich im zweiten Schritt zu einem weiteren Auswahlverfahren nach Dortmund eingeladen wurde. Ich gehörte zu einer Gruppe von sechs Mitbewerbern. Unsere Aufgaben waren eine kurze Diskussionsrunde, ein persönliches Gespräch mit den „Prüfern“ (auch auf Englisch) und auch ein kleiner Test. Hierzu gab es vor allem auf YouTube sehr hilfreiche Videos, mit denen man sich gut vorbereiten konnte. Es klingt jetzt alles schlimmer als es hinterher war. Meine Mitkandidaten waren genauso aufgeregt wie ich, aber wir haben uns alle richtig gut verstanden, und nach guten zwei Stunden war alles auch schon wieder vorbei. Danach hieß es wieder warten.
Es folgte ein weiterer Brief in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich mich auch bei diesem Auswahlgespräch gut präsentiert habe und nun zu den besten zwei Bewerbern für unseren Wahlkreis gehörte. Ich habe mich riesig gefreut. Im dritten Schritt folgte nun ein weiteres Auswahlgespräch mit unserem Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek (SPD). Dieses Gespräch fand Ende Januar zusammen mit meinen Eltern statt. Ich war sehr aufgeregt, aber auch dieses Gespräch verlief sehr gut.
Nach wiederum etwas Wartezeit, erhielt ich Mitte Februar den bedeutendsten Anruf meines Lebens. Herr Kazcmarek rief mich persönlich an, um mir mitzuteilen, dass ich das Stipendium erhalten würde! Ich konnte gar nicht fassen, dass ich wirklich die beste Bewerberin unseres Wahlkreises war.
Nun kam alles Schlag auf Schlag. Ich musste weitere schriftliche Platzierungsunterlagen auf Englisch verfassen. Es folgten Arztbesuche, Lehrergutachten, ein Englischtest und vor allem zwei lange Briefe an meine zukünftigen potentielle Gasteltern. Einen davon durfte ich schreiben und den anderen meine Eltern. Es ging viel um meine Persönlichkeit und Interessen, mein soziales Engagement und meine Ziele für das Auslandsjahr.
Im Mai steht nun noch ein einwöchiges Vorbereitungsseminar an, und auch meine Eltern sind zu einem Infotreffen eingeladen. Spätestens Ende Juni bekomme ich meine Gasteltern zugeordnet und dann startet im August mein Flieger in die USA. Die spannende Reise startet zunächst einmal in Washington D.C. und endet dort auch wieder. Ich freue mich schon riesig auf dieses spannende Jahr!

Wenn ihr auch Interesse an einem Auslandsaufenthalt bekommen habt, könnt ihr mich gerne vor oder nach meinem Aufenthalt ansprechen.

Hier ist einmal der Link zu dem Stipendium: www.bundestag.de/ppp
Ich empfehle allgemein das „Handbuch Fernweh“ für Auslandsreisen. Es hilft vor allem in der Orientierungsphase.

Austausch, Schüleraustausch, Schullaufbahn
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