Die Siebtklässler fühlen sich gerade ein wenig wie i-Männchen. Für sie ist an den ersten Schultagen alles neu. Obwohl sie die Gesamtschule eigentlich längst in- und auswendig kennen.
Nichts ist wie vorher in ihrem Klassenraum. Alles anders. Das Meiste besser. Der Stuhl wippt, kann aber nicht umkippen und hat auch eine andere Form. Die Lehrer der Siebtklässler können ihr Pult auf Knopfdruck hoch- und ’runterfahren. Und die Tische? Ja, die Tische sind in der Tat ein Kapitel für sich. Jeder Einzelne für sich ist asymmetrisch, mehrere zusammen können in ganz unterschiedlichen Anordnungen aufgestellt werden. Maximale Flexibilität.
Alles ist schöner und moderner, schwärmen die meisten Schüler
Der erste Teil des Jahrgangsclusters ist nun bezogen. Schüler und Lehrer haben sich eingerichtet und testen die vielen neuen Möglichkeiten, die die neue Möblierung der hellen großen Räume ihnen nun bietet. Wie berichtet sind drei Klassenzimmer, ein Multifunktionsraum und das Lehrerzimmer bereits fertiggestellt. Im zweiten Bauabschnitt (weitere drei Klassenräume und das Zentrum) läuft derzeit der Innenausbau weiter.
Online-Schließsystem für die Klassenräume verhindert zukünftig das Stibitzen von den Mitschülern
„Alles ist viel schöner und moderner. Wir haben außerdem viel mehr Freiraum“, schwärmt Fabien (13). Auch sämtliche Klassenkameraden fühlen sich seit Mittwoch im lichtdurchfluteten, aber gut gelüfteten Klassenraum wohl. Die 13-jährige Nina ist sehr zufrieden: „Der Raum wirkt durch die weißen Wände und Fenster viel größer und freundlicher.“ Auch Conner (13) findet es gemütlicher als vorher. Dass die Klassenräume nun durch das neue Online-Schließsystem immer zuverlässig abgeschlossen sind, beruhigt Schülerin Jana.
„Im vergangenen Schuljahr ist leider viel aus den Klassenzimmern gestohlen worden. Das wird jetzt bestimmt nicht mehr so schnell passieren.“ Auf deutlich weniger Gedrängel bei den Spinden hofft der zwölfjährige Jamie: „Die stehen viel besser im Klassenraum. Da ist es zum Glück nicht mehr so eng.“
Kritik kommt allerdings auch von einigen Schülern: Stühle könnten größer sein, Haken zum Aufhängen fehlen
Einig sind sich nach nur wenigen Stunden in den neuen Räumen die Lehrer, dass die Akustik deutlich besser ist. Die effektivere Schalldämmung macht sich schon positiv bemerkbar. Über ein gutes Raumklima dank besserer Lüftungsmöglichkeiten freut sich Robin Scheer. Der Zwölfjährige kann sich noch gut an die stickige Luft vor den Ferien erinnern: „Da stand die Luft teilweise im Klassenraum.“ Bei aller Begeisterung. Zwei Schüler übten auch ein wenig Kritik. Shiar Battal (14) findet die Stühle ein bisschen zu klein. Jakob (12) hingegen kann sich mit den neuen Tischen noch nicht so gut anfreunden: „Mir fehlt am neuen Tisch der Haken für den Rucksack.“ Schulleiter Klaus de Vries und die städtische Architektin Sabine Bensmann-Wagner nahmen Jakobs Kritik als Anregung auf. Wobei de Vries grundsätzlich zu 100 Prozent von den neuen Tischen überzeugt ist: „Für ein selbstreguliertes Lernen, also auch das Arbeiten in Kleingruppen, sind die Tische, die man in unterschiedlichen Formen anordnen kann, einfach perfekt.“
(Hellweger Anzeiger, vom 31.08.2018)