Sylvia Bergmann unterrichtet Deutsch und Pädagogik. Eine Zeit lang war sie sogar als Lateinlehrerin im Einsatz. Jetzt hat sie eine neue Aufgabe, die sie zusätzlich zu ihren Aufgaben als Lehrerin fordert: Sie ist die neue Abteilungsleiterin der Oberstufe an der Gesamtschule Fröndenberg.
Dabei hat sie das Amt schon etwas länger inne. Nachdem die vorherige Oberstufenkoordinatorin ihre Tätigkeit mit einem Sabbatjahr ausklingen ließ und in Rente ging, übernahm Bergmann die Arbeit ab Ende vergangenen Jahres zunächst kommissarisch. Nun hat sie sich in einem Bewerbungsverfahren gegen andere Bewerber durchgesetzt und ist seit Februar 2020 offiziell die neue Abteilungsleiterin der Oberstufe.
Herausforderung mit Freude angenommen
An der Gesamtschule unterrichtet die 44-Jährige seit Februar 2009. „Das sind jetzt ziemlich genau elf Jahre“, sagt sie. In der Zeit hat sie die Arbeit an der Gesamtschule kennen und schätzen gelernt. „Ich bin mit Begeisterung hier.“ Mit dem Kollegium komme sie gut aus. „Es passt einfach.“
So traut sie sich nun auch den nächsten Schritt zu: Die Übernahme der Oberstufenkoordination. „Die anderen Lehrer haben mich oft gefragt: Warum tust du dir das an?“ Sie lacht. „Ich habe es mir zugetraut.“ Als die Schulleitung mit der Bitte auf sie zugekommen sei, habe sie die Herausforderung mit Freuden angenommen.
Keine normale Lehrer-Laufbahn
„Ich wollte schon immer Lehrerin werden“, erzählt Bergmann. „Aber ich habe einen kleinen Umweg genommen, über den ich heute sehr froh bin.“ Die 44-Jährige hat zuvor als Diplompädagogin gearbeitet, sah sich unter anderem mit Schulverweigerern konfrontiert.
„Das hilft mir heute.“ Das Wissen daraus könne sie heute in ihre Lehrerarbeit einfließen lassen. „Es hat mir geholfen, andere soziale Hintergründe kennenzulernen, mit denen man sonst vielleicht von sich aus gar keinen Kontakt hat.“
Sie sieht eine Aufgabe der Lehrer an der Gesamtschule darin, die Schüler auf ihrem Weg zu unterstützen und zu einem guten Abschluss zu bringen. „Gerade dann, wenn es schwierig ist!“, betont sie. Dann sei es wichtig, zusammen mit den Schülern Perspektiven zu entwickeln.
In der Gesamtschule Fröndenberg war sie schon früh Teil des „Stubo“-Teams, das sich um Studien- und berufliche Orientierung kümmert und Angebote für die Schüler erarbeitet. „Der Beratungsfaktor an der Gesamtschule ist so wichtig.“
Prozesse entschlanken und vereinfachen
Ihre Herausforderung als Abteilungsleiterin der Oberstufe sieht sie vor allem in der Digitalisierung. „Das Stichwort ist hier ,sinnvoll‘.“ Denn trotz der Tatsache, dass viele Schüler in Zeiten von Smartphones und Computern viel mit Technik zu tun hätten, hapere es noch an einigen Stellen.
Für Bergmann geht es nun darum, ein sinnvolles Medienkonzept zu entwickeln, wie man die Nutzung der neuen Medien gestalten kann.
Für ihren Geschmack geht es derzeit etwas zu langsam voran, allerdings wird die Gesamtschule Fröndenberg gerade saniert. „Es tut sich also was.“
Sie hofft, auch die Prozesse vereinfachen zu können, zum Beispiel in der Kommunikation mit den Schülern. Derzeit ist sie noch dabei, sich in ihre Aufgaben einzuarbeiten. Immerhin steht ihr die arbeitsintensivste Phase bevor: Das nahende Abitur und die Vorbereitung der neuen Einführungsphase. „Bisher ist alles gut gelaufen. Das ist eine eingespielte Schule.“ Sie hofft, dass sie das so weiterführen und idealerweise auch etwas optimieren kann.
(Hellweger Anzeiger, vom 27.02.2020)