Die Starpianistin Olga Scheps ermöglichte Schülerinnen und Schülern der Klasse 5.6 der GSF im Anschluss an ihr Konzert im Rahmen der Stiftskonzerte 2022 einen unvergesslichen Workshop, in dem sie sich sehr offen, unkonventionell und den Kindern zugewandt allen Fragen stellte und durch ihr Spiel tiefen Eindruck hinterließ
Am Sonntag, dem 12.6.22, gab es im Rahmen der Kooperation der Gesamtschule Fröndenberg mit dem Förderkreis der Fröndenberger Stiftskonzerte zunächst für eine kleinere Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Klasse 5.6 der GSF die Möglichkeit, Olga Scheps in ihrem Konzert mit zwei Sonaten Ludwig van Beethovens, der Wanderer-Fantasie Franz Schuberts und Robert Schumanns Faschingsschwank aus Wien im Stiftsgebäude zu hören. An gleicher Stelle veranstaltete die Pianistin tags darauf um 11 Uhr einen einstündigen Workshop für die ganze Klasse. Die Künstlerin, die mittlerweile zur oberen Hälfte der internationalen Spitzenpianistinnen und –pianisten zählt, mit ihren bereits 10 Solo-Alben beim renommierten Label Sony Classical stets unter den Top Ten der offiziellen Klassik Charts unterwegs ist, vor ein paar Jahren den ECHO Klassik in der Kategorie „Newcomerin des Jahres“ erhielt und die als junge Mutter eines Kleinkindes keine Frage von Kindern, und sei sie noch so persönlich, unterschätzt, beantwortete die Fragen, die sie – wie sie selbst bekundete – von Erwachsenen in der Regel nicht zu hören bekommt, ohne Umschweife; was sie geworden wäre, wenn sie keine Pianistin geworden wäre oder ob sie immer schon Pianistin werden wollte; ob sie auch andere Instrumente spiele; ob sie schon viele Konzerte gegeben habe; wie viel man denn als Konzertpianistin so verdiene usw. Auch ganz praktische Fragen, etwa warum der Konzertflügel offen sei, wurden nicht einfach mit Worten beantwortet, sondern den Kindern der klangliche Vergleich eines zum Publikum geöffneten und geschlossenen Instruments vorgeführt. Dabei griff Scheps mit Auszügen aus der Wanderer-Fantasie virtuos und in vollstem Fortissimo in die Tasten, so dass die Kinder vollen und etwas gedämpften Klang hörend erfahren konnten. So war der Anlass gegeben, Mechanik und Klangeigenschaften des Konzertflügels direkt vorn am Instrument zu erkunden und zu hören, indem die Schülerinnen und Schüler spontan von ihren Stühlen aufstanden, sich um das Instrument versammelten und in Teilen auf Anleitung hin Klänge am Instrument selbst erprobten, woran sich die Nahbarkeit und Bodenständigkeit der Ausnahmekünstlerin besonders zeigte. Zum Schluss spielte sie drei Auszüge aus Schumanns Faschingsschwank und bat dabei die Schülerinnen und Schüler jeweils die Augen zu schließen, um anschließend ihre Höreindrücke mitzuteilen. Dies förderte zum Teil Assoziationen der Kinder zutage, die den programmatischen Ideen des Komponisten sehr nahekamen; etwa bei einer tänzerischen Passage der fünf Sätze, bei der sich eine Schülerin ausgelassen freudige Tänzer auf einer Bühne vorgestellte. Es war eine für die Kinder rundum beeidruckende kurzweilige Exkursion im Rahmen der Fahrtenwoche des 6., 9. und 12. Jahrgangs, in dem die zu Hause bleibenden Klassen und Schulstufen vielfältige Projekte verfolgten, so wie die Klasse 5.6 unter anderem dieses musikalische.