Besuch einer Hebamme an der GSF

#

Frau Schildmann besuchte am Mittwoch, den 16.06.2010 in der 2. und 3. Stunde die GSF. Hier erklärte sie den Klassen 6.01, 6.04, 6.05 und 6.06 alles über die Themen Schwangerschaft und Geburt. Des weiteren informierte sie uns über die vielen Einsatzmöglichkeiten von Hebammen:

Sie betreuen Frauen vor, unter und nach der Geburt. Sie passen auf, dass es Mutter und Kind in dieser Zeit gut geht. Hebammen können Geburtsvorbereitungskurse für werdende Eltern anbieten oder mit Schwangeren turnen. Mütter oder Väter können in Kursen das Massieren ihrer Babys erlernen. Auch Männer können Hebammen werden. Sie heißen dann „Entbindungshelfer“.

Frau Schildmann ist schon seit 14 Jahren als Hebamme im Amt.

Wenn eine Frau schwanger ist, bekommt sie einen so genannten „Schwangerschaftspass“. Frau Schildmann wiegt die Schwangeren und ermittelt ihre Bauchumfänge. Frau Schildmann zeigte uns ihr „Monatsrädchen“, mit dem sie die Schwangerschaftswoche ausrechnen kann. Diese Daten werden neben anderen Erhebungen in den Schwangerschaftspass eingetragen. (Tipp: Fragt doch einmal eure Eltern nach eurem Schwangerschaftspass.)

Als weiteres typisches Arbeitsgerät einer Hebamme wurde uns eine Art Hörrohr vorgestellt, mit dem das Herz des Babys abgehört werden kann. Das Herz eines Babys schlägt ca. 120-160 Schläge pro Minute.

Besonders spannend war unsere Frage nach dem Entstehen von eineiigen und zweieiigen Zwillingen.

Während der Schwangerschaft nimmt eine Frau im Durchschnitt ca. 10 kg zu. Ein Baby ist bei seiner Geburt durchschnittlich 50 cm bis 53 cm groß und ca. 3000 kg bis 3500 kg schwer. Das heißt eine schwangere Frau trägt ein beachtliches Zusatzgewicht mit sich rum!

Ist eine Frau sportlich und schlank, gehen ihr Gewicht und der Umfang ihres Bauches meist wieder schnell zurück. Wenn aber eine Frau unsportlich ist, braucht sie häufig länger, um ihre frühere Figur zurück zubekommen.

Eine Hebamme kann unter normalen Bedingungen auch ohne einen Arzt die Geburt begleiten. Bei Problemen unter der Geburt ist aber immer ein Arzt hinzuzuziehen. Ein Arzt braucht bei einer Geburt immer eine Hebamme. Die Hebamme muss das Kind in Empfang nehmen.

Bei einer normalen Geburt kommt das Kind immer mit dem Kopf zuerst. Der Kopf ist am dicksten und öffnet den Weg durch den Gebärmutterhals. Weil der Kopf des Babys noch sehr weich ist, kann er sich unter der Geburt verformen. Nach der Geburt bilden sich die Schädelverformungen schnell wieder zurück.

Nach der Geburt wird die Nabelschnur durchtrennt, was häufig die Väter unter Anleitung durchführen. Anschließend wiegt die Hebamme das Baby, misst den Kopfumfang und ermittelt die Größe. Das Neugeborene wird gesäubert und dann der Mutter in den Arm gegeben.

Nach dem Baby wird noch die so genannte Nachgeburt (= Plazenta) geboren. Der Mutterkuchen übernimmt in der Schwangerschaft die  Versorgung des sich entwickelnden Kindes. Bei uns werden die in den Kranken- oder Geburtshäusern belassenen Nachgeburten häufig verbrannt.

Sehr betroffen machte uns die Erkenntnis, dass es auch immer wieder zu Komplikationen kommen kann, die zum Tod eines Kindes führen können.

Die Klassen 6.01, 6.04, 6.05 und 6.06 danken Frau Schildmann nochmals sehr für ihr Kommen und ihren sehr informativen Vortrag mit viel Anschauungsmaterial aus ihrer Arbeitspraxis.

(Ricarda R., Jan-Lukas E., Corinna S.)

Biologie, Naturwissenschaften
Vorheriger Beitrag
Reisebericht einer Jeans
Nächster Beitrag
Hitzefrei