Keine durcheinander gewürfelten Klassenräume, sondern „Jahrgangscluster“ soll es in Zukunft an der Gesamtschule geben. Der neuste Planungsstand ist am 6. Dezember wieder Thema in der Politik.
Dann wird sich der Schulausschuss erneut mit den Plänen beschäftigen.
Die sogenannten Cluster sind eigene Bereiche für jede Jahrgangsstufe – mit Klassenräumen, Lehrerzimmern, Sanitärräumen und einem offenen Lernbereich. Dafür hat die Stadt Fröndenberg für die Gesamtschule zunächst Maßnahmen im Umfang von 4,1 Millionen Euro beschlossen. Das Konzept für die Sanierung nimmt immer konkretere Formen an. Es ist aber nicht auf dem letzten Stand. Am Tag der offenen Tür, der vor Kurzem in der Gesamtschule veranstaltet wurde, konnten Eltern an einer kleinen elektronischen Umfrage teilnehmen, in der es auch um die Sanierung geht.
Die Idee hinter dem Konzept ist, dass jeder Jahrgang mit seinen Klassen nicht nur eine soziale, sondern auch eine räumliche Einheit bilden sollte. So stellt die Schule das Konzept auf ihrer Homepage vor.
Dabei soll jeder Jahrgang über Klassenräume mit einer Größe von mindestens zwei Quadratmetern pro Kind verfügen sowie über einen oder mehrere flexible Mehrzweckräume. Klassen- und Mehrzweckräume sollen den Schülern als Selbstlernbereiche, Spiel- und Rückzugsräume offen stehen.
Für jeden Jahrgang steht ein Team-Raum im Bereich des Jahrgangs mit Lehrerarbeitsplätzen und Materiallager zur Verfügung, der auch für Teamkonferenzen nutzbar ist.
Nach dem neuesten Stand haben sich die Planer nun auch Gedanken über Fenster, einsehbare Bereiche und Transparenz gemacht. So soll mit Fenstern etwa Sichttransparenz zwischen den Klassenräumen und dem offenen Lernbereich hergestellt werden. Die Klassen- und Mehrzweckräume sind in der Planungsskizze mit jeweils rund 70 Quadratmetern eingezeichnet. Für den offenen Lernbereich werden 150 Quadratmeter vorgesehen. Zudem wird es eine kleine Teeküche, einen Besprechungsraum und eine Toilette geben.
Was die Planung der Räume angeht, müssten nun noch Details wie etwa die Ausstattung der Räume mit elektronischen Tafelsystemen beantragt werden. Dabei steht aber noch aus, ob die Stadt für derartige Neuerungen weiteres Geld bereitstellt, teilt Schulleiter Klaus de Vries mit.
Bis zum kommenden Jahr sollen die Pläne so weit ausgereift sein, dass die Stadt entsprechende Förderanträge stellen kann. Das erste Cluster soll dann schon im Sommer in Angriff genommen werden. Es muss schnell gehen, damit die Stadt noch am Förderprogramm „Gute Schule“ partizipiert. Pro Jahr soll dann jeweils in den Sommerferien ein weiteres Cluster entstehen. Eventuell, so signalisierte zuletzt die Stadtverwaltung, könnten auch schon zwei Cluster im kommenden Sommer angelegt werden, sagt Schulleiter Klaus de Vries. Denn insgesamt werden sechs Cluster benötigt. Vier für die Sekundarstufe II und noch einmal zwei für die Oberstufe. Während die Jahrgangslernbereiche bis 2020 fertiggestellt sein sollen, dürfte die gesamte Kernsanierung weitere Zeit in Anspruch nehmen. Der Schulleiter betont, dass es mit den relativ weit fortgeschrittenen Plänen für die Jahrgangscluster noch nicht getan ist. Denn mit der kompletten Sanierung stehen viele weitere Arbeitsschritte bevor. Diese sollen auf der Schulkonferenz am Montag, 7. Dezember, weiter besprochen werden.
Gebaut werden könnte an der Gesamtschule Fröndenberg schon im kommenden Sommer wieder. Foto: Archiv
Lange Diskussion der Ideen
Bereits Anfang November hat die Politik in Fröndenberg beschlossen, auf einen Neubau der Gesamtschule zu verzichten. Stattdessen soll das Gebäude zu Teilen saniert werden.
In Gesprächen mit der Schulleitung sind verschiedene Planungsvarianten erarbeitet und kontinuierlich weiterentwickelt worden. So wurde in einem ersten Gespräch mit der Schulleitung der Gesamtschule, das bereits Ende September stattfand, ein Vorschlag der Verwaltung eingebracht. Demnach sollten Lernclusterbereiche in einem Quadranten mit drei bis vier Klassenzimmern entstehen. Daraufhin äußerte die Schulleitung den Wunsch nach einer Grundrissgestaltung, die nach Jahrgängen differenziert ist, und legte hierzu einen weiteren Planungsvorschlag vor. Im zweiten Schritt wurden aus den Lernclustern Jahrgangscluster; erste Skizzen stellten die Planer im Schulausschuss Ende September vor. Daraus wiederum ergab sich eine Skizze, die bereits einen konkreten Entwurf im Maßstab 1:200 vorsah. Und zwar mit Berücksichtigung des „Kölner pädagogisch-architektonischen Konzeptes“. Demnach werden etwa als „Cluster“ Raumgruppen bezeichnet, in denen Lern- und Unterrichtsräume gemeinsam mit den zugehörigen Differenzierungs-, Aufenthalts-, und Erholungsbereichen eindeutig erkennbar zusammengefasst sind.
Variante vier ist der derzeitige Planungsstand, über den bei einem Abstimmungsgespräch am 15. November entschieden wurde.
(HA, vom 28.11.2016)