Gesamtschule erhält Zentrum mit Raum für Krachmacher

Die Bibliothek wandert in den Keller, so hat das Zentrum 1000 Quadratmeter Platz zum Spielen und Lernen. So die Ergebnisse der Phase 0 der Gesamtschule, die die Architektin jetzt vorstellte.

„Natürlich gab es viele Wünsche der Schüler“, sagte Cornelia Neubürger vom Bochumer Architekturbüro Klein und Neubürger, die die Phase 0 der Gesamtschule ein Dreivierteljahr lang begleitet hat. Und natürlich konnten nicht alle Wünsche wie zum Beispiel der nach einem Suppenautomaten verwirklicht werden. Doch das Raumkonzept, das die Architektin nun entwickelt hat, scheint den Schülern ganz gut zu gefallen. Beim Termin in der Gesamtschulaula haben jedenfalls lediglich die Oberstufenschüler noch den Wunsch nach mehr Platz für ihre Pausen im Zentrum.

Bibliothek wird größer

Das Zentrum nämlich soll sich grundsätzlich verändern. Die Bibliothek zieht eine Etage tiefer. Da, wo heute noch Spinde und Musikbereich untergebracht sind, soll die Bibliothek mit Zugang zum Schulhof und integriertem Arbeitsbereich für die Oberstufenschüler ihren Platz finden. Wichtig war der Schule laut Neubürger, dass die Bibliothek den eigenen Zugang nach außen bekommt, sodass Besucher auch außerhalb der Schulzeiten Einlass finden.

Die neue Bibliothek soll mit integrierten Lese- und Arbeitsräumen auf der Ebene-1 ungefähr 570 Quadratmeter Platz bieten. „Das ist mehr als heute“, sagt Schulleiter Klaus de Vries.

Auf der gleichen Ebene wird der Naturwissenschaftsbereich ungefähr gleich bleiben, allerdings weicht die heutige Teestube neuen Musikräumen, deren Schallisolierung so gut angelegt werden soll, dass die Musiker die Lernenden künftig nicht mehr stören. Der Hauswirtschaftsbereich bekommt zusätzliche Räume, darunter auch eine zweite Lernküche, was auch die Besucher der Kochkurse von Drittanbietern wie der VHS freuen dürfte.

Zentrum mit Sitzbühne

„Das Zentrum bietet große Chancen“, sagt Neubürger. Durch die Verlegung der Bibliothek stehen dort 1000 Quadratmeter zur Verfügung, die von allen Schülern genutzt werden sollen. 75 Plätze für die Oberstufenschüler sollen in einem etwa 200 Quadratmeter großen Bereich untergebracht werden, der durch eine mit Löchern aufgelockerte, geschwungene Wand von dem restlichen Zentrumsbereich getrennt werden könnte. Ein Oberstufenschüler äußerte bei der Vorstellung allerdings Zweifel, ob dieser Platz angesichts von mehr als 200 Oberstufenschülern ausreicht. Der stellvertretende Schulleiter Hubert Witte schlug daraufhin vor, während der Pausen eine Zählung durchzuführen, wie viele Oberstufenschüler sich tatsächlich im Zentrum aufhalten.

„Krachmacherbereich“

Die Oberstufenschüler hatten sich dies gewünscht – fühlen sie sich von den lärmenden Unterstufenschülern doch oft gestört. Für letztere sieht das Raumkonzept daher einen „Krachmacherbereich“, wie ihn Neubürger nennt, vor. Außerdem ist auch ein Bereich für ruhigere Spiele vorgesehen. Das Herz des Schulzentrums soll jedoch ein großes Sitzpodest bilden, das bei Veranstaltungen auch als Bühne genutzt werden kann.

Die Schüler interessierte bei der Vorstellung vor allem, wo sie künftig ihre Klassen finden und ob sie auch ein Jahrgangscluster beziehen werden. Da die Stadt bereits im März mit dem nächsten Clusterbau beginnen wird, können nach den Sommferien die neuen Fünftklässer in den dann fertiggestellten zweiten Jahrgangscluster einziehen. In den nächsten Cluster sollen dann wiederum Fünftklässler ziehen, sodass die jetzigen Schüler nicht mehr in den Genuss der neuen Räumlichkeiten kommen werden.

Quartiere der Jahrgänge

Insgesamt ist geplant, die Jahrgänge 5 bis 8 in vier Jahrgangsclustern im nördlichen und südlichen Bereich des Hauptgebäudes unterzubringen. Die Jahrgänge 9 und 10 finden ihren Platz im Anbau, ebenso der Jahrgang 11. Die Räume für die Schüler der zwölften und 13. Klasse werden zwischen den Jahrgangsclustern auf zwei Ebenen ihren Platz finden, wobei die Klassenräume zur Fensterfront hin geplant sind. Abgetrennt durch einen Gang werden Besprechungs- und Aufenthaltsräume für sie in Richtung Zentrum im Gebäudeinneren geplant.

Das heiß geliebte Aquarium der Schule, das im Moment im Zentrum die Blicke auf sich zieht, wird mit der Bibliothek in die unterste Etage der Schule ziehen. Das sei so Wunsch der Schüler gewesen, sagte Architektin Neubürger. Die Fische, die in dem Aquarium schwimmen, sind übrigens alle relativ neu. „Wir hatten in den Sommerferien ein großes Fischsterben“, sagt Schulleiter Klaus de Vries. Das UV-Strahlen-durchlässige Dach und die große Hitze hatten dafür verantwortlich gezeichnet, dass die rund 30 Fische im Aquarium das Zeitliche segneten.

(Hellweger Anzeiger, vom 26.01.2019)

Raumkonzept, Sanierung, Schulentwicklung
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