Der erste Jahrgangsbereich in der Gesamtschule wird am Freitag der Öffentlichkeit präsentiert. Gäste aus Politik und der Schulaufsicht aus Arnsberg zeigen sich beeindruckt.
„Wir können nicht Flughafen, aber wir können Schule“, sagt Ruth Schneider bei der Eröffnung des ersten Jahrgangsbereiches in der Gesamtschule. Die Vorsitzende des Schulausschusses ist nicht die einzige, die am Freitag lobende Worte für die zeitige Fertigstellung des ersten Clusters findet. Zwar wurde bis kurz vor der Eröffnung noch fleißig geputzt und Tische zurechtgerückt, doch der Bereich war pünktlich zur Eröffnung vorzeigbar. „Zum Schluss wurde mit viel Dampf gearbeitet“, sagt Stadtarchitektin Sabine Bensmann-Wagner.
Zur feierlichen Eröffnung eingeladen waren neben hiesigen Politkern und Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe auch Maria Büse-Dallmann von der Schulaufsicht für Gesamtschulen bei der Bezirksregierung Arnsberg. Die Räume ermöglichten zeitgerechten Unterricht und entsprächen den akademischen, pädagogischen Voraussetzungen, so Büse-Dallmann. Und wenn sie das sagt, „dann bedeutet es auch was“, sagt Rebbe über die lobenden Worte von höchster Stelle.
Investitionen in die Zukunft der Gesamtschule
Über eine Million Euro flössen aus Mitteln des Programmes „Gute Schule 2020“ und der Stadt Fröndenberg in die Sanierung der Gesamtschule, um sie „zu einem modernen, zukunftsorientierten Lernort zu entwickeln“, so Rebbe. Das Wort Zukunft fällt bei der Eröffnung nicht selten, ist doch der Jahrgangsbereich nur der erste von vielen. Das erfolgreiche Pilotprojekt lasse zuversichtlich auf das sehen, was noch entstehen wird, so Schulleiter Klaus De Vries. Es sei ein gutes Gefühl „hier“ zu stehen, sagt er bei seiner Ansprache, in der er die Eröffnung des Bereiches mit der Eröffnung der Gesamtschule vor fast 50 Jahren vergleicht. Schon damals wurde das gemeinschaftliche Lernen in der Bauweise berücksichtigt. Der ursprüngliche Gedanke werde nun aktualisiert und verstärkt. „Eine gute Schule braucht gute Räume und Fröndenberg braucht gute Schulen“, sagt der Schulleiter mit Blick auf die verbesserte Lernatmosphäre und den zusätzlichen Raum für individuelles Arbeiten sowie Beratungsangebote.
Ein Ort, an dem Bildung und Gemeinschaft entsteht
Neben ihrem Bildungsangebot habe die Gesamtschule der Gemeinde eine Mitte gegeben, weil dort alle Ortsteile Fröndenbergs zusammenkommen. Sie sei ein „identitätsstiftender Ort für Fröndenberg“, so der Schulleiter über die Wichtigkeit der baulichen Veränderungen für alle.
Nachdem ein weißes Band durchgeschnitten und ein symbolischer Schlüssel von Bürgermeister Rebbe übergeben wurde, durften die Gäste die Räume in dem Bereich begutachten. Fünfeckige Tische, die individuell angeordnet werden können, Fensterglas neben den Türen, um Gefahren wie Amokläufer aus dem Klassenzimmer heraus erkennen zu können und interaktive Tafeln. Die ziehen mit ihren vielfältigen Funktionen besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. Schüler und Lehrer können sie als „normale“ Tafel, auf denen sie mit den Fingerspitzen schreiben, zeichnen oder dreidimensionale Figuren aufziehen können, benutzen oder als Computer. Sie können außerdem mit I-Pads verbunden werden. In der Gesamtschule gibt es pro Jahrgang zwei I-Pad-Klassen.
Baulärm hat Schüler gestört
Bei der Eröffnung ebenfalls anwesend waren die Schulsprecher. „Man fühlt sich in den Räumen wohler und man lernt lieber“, sagt Mira Schelt. Besonders die Ausstattung und die Tafeln gefielen ihr. Sie geht in die 13te Klasse und profitiert „leider“ nicht mehr von den Umbauten in der Gesamtschule, wie sie erzählt. Davon gespürt hat sie trotzdem etwas. Die Bauarbeiter hätten nicht wie versprochen ab 15 Uhr angefangen zu arbeiten, sondern schon früher – auch als sie eine Klassenarbeit im Raum darunter schreiben mussten. Darüber hätten sich die Schüler aber bereits beschwert und hoffen, dass das beim nächsten Umbau besser klappt.
(Hellweger Anzeiger, vom 02.11.2018)